Schnell fahrende Radfahrer Thema bei Mitgliederversammlung des Handelsvereins
Die jährliche Mitgliederversammlung des Handelsvereins war fast beendet, da kam unter Punkt Verschiedenes doch noch ein Thema auf den Tisch, das vielen Rheinensern unter den Nägeln brennt – der Radfahrverkehr auf der Emsstraße. Bruno Müller, langjähriger Vorsitzender des Handelsvereins, sprach von einer „hochgradigen Gefährdung der Fußgänger“ durch viel zu schnell fahrende Radfahrer im unteren Bereich der Emsstraße, wo in Höhe des Eingangs zur Emsgalerie ein Platz mit gastronomischem Angebot entstanden ist. Rückendeckung bekam er von Oliver Rothe, 2. Vorsitzender des Handelsvereins. Bürgermeister Peter Lüttmann wies darauf hin, dass die Stadt diesen Bereich auf Initiative der Fahrradbeauftragten der Stadt Rheine seinerzeit freigegeben habe und derzeit auf Schildern an den Zugängen zur Fußgängerzone für Rücksicht und Fairness zwischen Radfahrern und Fußgängern plädiere (Bericht ganz unten). Bis zum Sommer solle die derzeitige Regelung vorerst bestehen bleiben.
Verloren geglaubtes Terrain zurückerobern
Die 15. Jahresmitgliederversammlung seit Gründung des Handelsvereins 2003 fand am Dienstagabend im Handelskontor statt. Vorsitzende Susanne Schmidt begrüßte besonders herzlich Bürgermeister Lüttmann. Sein Besuch sei für den Handelsverein sehr motivierend. Der Rheiner Einzelhandel ist – wie in vielen Städten der Region – mit zunehmenden Herausforderungen wie steigenden Mieten und zunehmendem Online-Handel konfrontiert. Mit Aktionen wie Heimatshoppen, Shopping Night oder Black Night sei jedoch verloren geglaubtes Terrain zurückerobert worden. Seit Eröffnung der Emsgalerie zeige die Besucherkurve wieder leicht nach oben.
Verkaufsoffene Sonntage, so Schmidt weiter, seien für den Einzelhandel ein wichtiger Umsatzfaktor. Mit dem Reformationstag am 31. Oktober ist seit 2018 ein neues Highlight hinzugekommen, das sehr gut angenommen werde. Der Wegfall des Sonntags zur Straßenparty sei daher zu verschmerzen.
„Rheine mobil“ und dem Streetfood-Festival
Zuversichtlich fiel der Ausblick Schmidt in das gerade begonnene Jahr aus. Der Startschuss in den Frühling fällt mit „Rheine mobil“ und dem Streetfood-Festival am 30./31. März.
Neue Impulse verspricht sich Bürgermeister Peter Lüttmann von der Eröffnung des „Bolero“ auf dem Heiliggeistplatz am 1. Mai und der Brasserie „Echtzeit“ am Markt (vorher Café Central) am 15. April. Angesichts wachsender Einwohnerzahlen – bald soll die Marke von 80.000 Einwohnern fallen – werde man auch dem Thema Wohnen in der City wieder mehr Aufmerksamkeit schenken müssen, sagte Lüttmann.
Bei den Wahlen wurden 2. Vorsitzender Oliver Rothe und Schatzmeister Christian Lücke sowie die beiden Kassenprüfer Ralf Fink und Andreas Weglage in ihren Ämtern bestätigt.
Keine weiteren verkaufsoffenen Sonntage gewünscht
Hendrik Welp von der EWG trug abschließend die Ergebnisse einer Befragung zu Sonderöffnungszeiten und zu Geschäftlagen vor. Fazit: Die meisten Einzelhändel in Rheine wollen keine weiteren verkaufsoffenen Sonntage. Und die Wertigkeit der Geschäftslagen hat sich stark verschoben. Es sei eine klare Konzentration entlang der Emsstraße feststellbar. Lagen wie Marktplatz, Staelscher Hof oder Rheine rechts der Ems seien dagegen inzwischen günstiger zu haben und böten Chancen für Geschäfte mit Sortimenten, die es in Rheine nicht gebe.
Auch Bürgermeister Peter Lüttmann nahm an der 15. Mitgliederversammlung des Handelsvereins am Dienstagabend im Wirtschaftskontor teil; v. l. Hendrik Welp (EWG), Elisabeth Brügge (Schriftführerin), Oliver Rothe (2. Vorsitzender), Christian Lücke (Kassenwart) und Susanne Schmidt (1. Vorsitzende).
Übersicht über die verkaufsoffenen Sonntage
Eine Reihe von verkaufsoffenen Sonntagen findet auch in diesem Jahr in Rheine statt. Eine Übersicht veröffentlichte gestern die EWG – Entwicklungs- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft für Rheine. Die Geschäfte laden auch in diesem Jahr an ausgewählten Sonntagen von 13 bis 18 Uhr zum entspannten Einkaufen und Flanieren in unsere Stadt ein. Jede Sonntagsöffnung bietet einen aufregenden und unterhaltsamen Anlass, wie beispielsweise das Street-Food-Festival im Rahmen von „Rheine mobil/ Ab in den Frühling“ am 30. und 31. März.
Die Übersicht der geplanten verkaufsoffenen Sonntage in Rheine:
- März: Rheine mobil/Ab in den Frühling (Bereich Innenstadt).
- Oktober: Herbstkirmes in Rheine (Bereich Innenstadt, Emstor und Bereich Osnabrücker Straße).
- November Martinsmarkt (Bereich Innenstadt).
- Dezember: Nikolaussonntag (Bereich Innenstadt).
In Mesum:
- Juli: Mesumer Kirmes.
- Dezember: Mesumer Weihnachtsmarkt.
Auch die beliebte Shoppingnacht zur „Black Night“ 29. November wird in diesem Jahr nach Auskunft des Handelsvereins nicht fehlen. An diesem Abend werden die Geschäfte in der Rheiner Innenstadt bis 22 Uhr für Sie geöffnet haben.
Am Reformationstag, 31. Oktober, werden die Geschäfte der Innenstadt bis 20 Uhr geöffnet sein und bieten damit insbesondere den Feiertags-Shoppern aus Niedersachsen einen besonderen Service.
Aktuell laufen erneut Gespräche zwischen der Stadt Rheine, der EWG und der Gewerkschaft Ver.di zur Gesetzesänderung des Ladenöffnungsgesetzes NRW und möglichen zusätzlichen Terminen einer Sonderverkaufsöffnung in Rheine und Mesum.
Quelle: Münsterländische Volkszeitung vom 14. März 2019, Klaus Dierkes